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Eine Hochzeitsreise durch Namibia (Reisebericht) 2: Von Sossusvlei bis Swakopmund

Posted in Namibia

Lesedauer: 12 Minuten

Letzte Änderung am 23. Juli 2022 von Thorsten

Willkommen zum zweiten Teil unseres Reiseberichtes von Namibia. Diesmal führt dich unser Bericht in das Sossusvlei, einem beeindruckenden Wüstenmeer mit riesigen Dünen und von dort aus über Walvis Bay bis nach Swakopmund, einer idyllischen Hafenstadt an der Atlantikküste.

Hinweis: Dieser Beitrag ist nicht finanziert. Wir bekommen kein Geld vom Veranstalter und auch nicht von den einzelnen Unterkünften, falls erwähnt. Alles in diesem Beitrag sind unsere persönlichen Erfahrungen und wir erwähnen Restaurants und Unterkünfte, um dir Tipps für deine eigene Reiseplanung zu liefern, aber nicht um Geld zu verdienen. Es war eine privat finanzierte Reise, die wir uns selber ausgesucht haben.

Hast du den ersten Teil unseres Namibia Reiseberichts verpasst, findest du ihn ganz schnell hier.

Die Wüste ruft, auf ins Sossusvlei

Namibia - Das Sossusvlei
Landschaftlich ist das Sossusvlei ein Traum.

Der nächste Tag begann früh. Sehr früh. Schon vor Sonnenaufgang machten wir uns auf dem Weg nach Sossusvlei, einem beeindruckenden Sandmeer mit den höchsten Dünen der Welt. Der Nationalpark öffnet zum Sonnenaufgang und nur am frühen Morgen kannst du das Schattenspiel auf den Dünen bewundern.

Vom Eingang aus führt eine asphaltierte Straße 60 km in den Park hinein, bis du am Ende einen Parkplatz erreichst. Schon jetzt siehst du die majestätischen Dünen, einige Sträucher und tote Bäume. Aber mit etwas Glück auch Oryxantilopen.

Wir ließen unseren treuen Reisebus hinter uns, denn die letzten 5 Kilometer fährst du nur noch auf feinem Sand. Wir sind auf Shuttles mit Allradantrieb umgestiegen, die von der Parkverwaltung gegen eine kleine Gebühr zur Verfügung gestellt werden. Wenn du mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs bist, solltest du vorsichtig sein. Es ist nicht so einfach auf diesem Abschnitt zu fahren und die Chancen stehen nicht schlecht, dass du dich festfährst. Gegen ein kleines Trinkgeld werden dir die Ranger aber mit Sicherheit weiterhelfen.

Big Daddy, eine der höchsten Dünen der Welt

Sossusvlei - Big Daddy
Hier siehst du Big Daddy in voller Pracht. Kannst du die kleinen Punkte auf dem Kam entdecken? Das sind Entdecker, die vor uns gestartet sind. So kannst du dir die Dimension etwas besser vorstellen.

Am Zielpunkt angekommen folgte noch ein kurzer Spaziergang und wir kamen zum ersten Höhepunkt des Tages: Big Daddy. Dieser Berg aus Sand ist mit 350 Metern eine der höchsten Dünen der Welt und es ist echt anstrengend dort hochzukommen. Denn mit jedem Schritt gibt der Sand unter deinen Füßen nach und erschwert den Aufstieg zusätzlich. Je nach Fitness solltest du zwischen 30 Minuten und 2 Stunden einplanen. Achte auf deine Kleidung, denn du bist ungeschützt in der brennenden Sonne unterwegs und nimm dir genug zu trinken mit, denn es gibt dort oben natürlich keinen Shop.

Tipp: Versuche in die Fußstapfen deines Vordermanns zu treten. Dort ist der Sand schon etwas verdichtet und macht das Ganze etwas einfacher.

Oben angekommen kannst du einen wahnsinnig schönen Ausblick über das Sandmeer genießen. Da ich sehr zügig war, konnte ich auch viel Zeit dort oben verbringen. Unglaublich!

Das Dead Vlei, Tal des Todes

Namibia - Dead Vlei
Das Dead Vlei, oder auch Tal des Todes.

Danach geht es runter ins Dead Vlei. Den maximalen Spaß erzielst du, wenn du einfach die Düne hinunterläufst. Mit jedem Schritt sinkst du in den weichen Sand ein und es fühlt sich an, als ob du über Wolken läufst. Unten angekommen konnten wir aus jedem Schuh schätzungsweise eine Tasse Sand auskippen. Du bist erschöpft, hast dann aber ein breites Grinsen im Gesicht.

In der Lehm-Ton-Pfanne findest du abgestorbene Akazien und eine Landschaft, die von einem fernen Stern stammen könnte. Der Boden ist sandfarben, die toten Bäume dunkelbraun und dazu der rote Sand der Dünen und der blaue Himmel über dir. Es sieht unfassbar schön aus! Schon vor der Reise hatte meine Frau mir Bilder davon gezeigt und ich wollte diesen Ort unbedingt fotografieren.

Sesriem Canyon

Im Anschluss folgt eine kurze Fahrt zum Sesriem-Canyon, den wir dann zu Fuß erkundeten. Er gilt als eine weitere Sehenswürdigkeit im Sossusvlei Nationalpark, doch kann er mit den Erlebnissen im Dünenmeer unserer Meinung nicht mithalten.

Zurück in der Namib Desert Lodge packten wir unsere Tasche für eine Übernachtung und machten eine Jeeptour zu unserem zweiten Höhepunkt: das Dune Star Camp. Es besteht aus einem großzügigen Speiseraum und neun kleinen, einzelnen Hütten.

Dune Star Camp

Das Dune Star Camp in Namibia
Hier siehst du das Haupthaus des Dune Star Camp. Dort haben wir den Sonnenuntergang erlebt und zu Abend gegessen.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns mit unserer Reisegruppe und einigen anderen Gästen zum Abendessen. Zuvor gab es kühle Getränke auf der Terrasse und wir haben einen schönen Sonnenuntergang genießen können. Vom Haupthaus hast du einen erstklassigen Blick auf die bewachsene Dünenlandschaft.

Danach ging es zum eigentlichen Abendessen. Das Ambiente im Inneren war wirklich gut gestaltet und die Angestellten haben eine schöne Tisch-Deko gezaubert. Auch der Service war sehr gut und wir konnten ein gelungenes 4-Gänge-Menü genießen.

Das Abendessen im Dune Star Camp
Die Tische waren schön dekoriert, das Essen hervorragend und der Service super.

Allerdings gab es als Vorspeise Schnecken. So etwas hatten wir bisher noch nie gegessen und ich fand es schon etwas ekelig. Die Franzosen neben mir freuten sich sehr darüber und im Gespräch stellte sich heraus, das sie so etwas gar nicht so oft essen wie man allgemein vermutet.

Wir haben uns echt getraut und es probiert, aber mein Fall war es nicht. Es erinnerte mich von der Konsistenz ein wenig an Champignons. Das war die erste von zwei exotischen Speisen, die man glaub ich nur im Urlaub probiert. Ob es das immer gibt oder das Menü variiert wissen wir natürlich nicht.

Einschlafen unter einem Meer aus Sternen

Die Milchstraße
Mein zweiter Versuch die Milchstraße zu fotografieren. Leider stehe ich bei diesem Thema noch am Anfang, aber es verdeutlicht, was dich erwartet.

Zeit für die Nachtruhe. Also gingen wir aufs Zimmer, öffneten die großen Terrassentüren und schoben das Bett raus! Richtig gelesen. Denn das Besondere am Dune Star Camp ist, das du unter freiem Himmel schlafen kannst. Da die Chalets auf Stelzen stehen musst du dir keine Sorgen um Kriechtiere machen. Und es ist in dieser Gegend so trocken, das hier auch nichts umherfliegt. Also keine Angst vor unerwünschten Besuch.

Was du dort aber in Massen hast, sind Sterne! Die sogenannte Lichtverschmutzung ist dort so gering, das du mit dem bloßen Auge die Milchstraße sehen kannst, nicht nur einzelne Sterne. Es ist ein wirklich spektakulärer Anblick, den du so schnell nicht vergessen wirst. Dazu ein kuschliges Bett und eine gemütliche Decke, denn in der Nacht wird es in der Wüste frisch. Es war eine der besten Nächte in Namibia, die wir bisher erleben durften.

Es zu fotografieren ist allerdings nicht so einfach, denn dafür brauchst du lichtstarke Objektive oder die richtige Technik. Mir stand beides nicht zur Verfügung.

Solitaire Bakery

Solitaire - Amerikanische Autos
Hier rosten drei amerikanische Schlitten vor sich hin. Aber dort gibt es noch viel mehr zu entdecken.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Jeep zurück zur Namib Desert Lodge, wo wir ein leckeres Frühstücksbuffet hatten. Nach dem Frühstück ging unsere Reise dann weiter. Wir machten eine kleine Pause bei einem berühmten Bäcker in Solitiare. Doch während meine Frau für uns einige Leckereien besorgte, beschäftigte ich mich mit den vor sich hin rostenden amerikanischen Autos. Durch das trockene Klima verrotten die Wagen, wenn überhaupt nur sehr langsam und sie sehen sehr cool aus.

Es folgte ein kurzer Halt beim Tropic of Capricorn. Es kommt aus der Astronomie und beschreibt den südlichen Wendekreis. Dort steht die Sonne während der Sonnenwende im Zenit und wirft an zwei Tagen im Jahr (21. und 22. Dezember) einen senkrechten Schatten. Er wird auch “Wendekreis des Steinbocks” genannt, im englischen “Tropic of Capricorn”. Wenn du es ganz genau Wissen möchtest, findest du auf Wikipedia einen Artikel über den Wendekreis (Breitenkreis).

Die Lagune von Walvis Bay

Flamingos in Walfisbay
Bei unserem kurzen Aufenthalt in Walfis Bay konnten wir jede Menge Flamingos beobachten.

Nach einem kurzen Beweisfoto hoppelten wir weiter über die Staubpiste, bis wir dann an die Atlantikküste gelangten. Wir erreichten die Hafenstadt Walvis Bay, an dessen Lagune du unzählige Vögel findest. Es war ein herrlicher Moment, um einmal die Seeluft zu genießen und den Kuchen zu essen, den wir vorher in Solitaire gekauft hatten. Wir schlenderten noch etwas die Promenade entlang und waren froh uns etwas bewegen zu können, denn wir machten in diesem Urlaub schon einiges an Kilometern und verbrachten somit auch sehr viel Zeit auf unseren Sitzen.

Willkommen in Swakopmund

Die Straßen von Swakopmund
Das Straßenbild ist oft sehr farbenfroh und lebendig. Du findest hier aber auch zahlreiche Geschäfte mit deutschem Namen.

Unsere Reise endete an diesem Tag in Swakopmund, einer typischen deutschen Kolonialstadt. Sie hat noch heute den Ruf die deutscheste Stadt in ganz Namibia zu sein. So findest du hier zum Beispiel die Bismarckstraße oder das Hotel “Zum Kaiser”. Es gibt deutsche Schulen und Pfadfinder und regelmäßig feiert die deutsche Gemeinschaft auch entsprechende Feierlichkeiten wie das Erntedankfest.

Wir wurden an einem Parkplatz herausgelassen und jeder konnte die Stadt selbst erkunden. Wir besuchten den alten Leuchtturm an der Küste, passierten verschiedene Straßen mit farbenfrohen Häusern und zogen vorbei am “Fachwerk Biergarten”, der “Adler Apotheke” und an “Peter’s Antiques”.

Am Ende erreichten wir den Holzpier am Strand. Wir spürten die kühle, salzige Luft und hörten die Wellen, die sich unter uns an den Stützpfeilern des Piers brachen. Wenn du Swakopmund auf dich wirken lässt, könntest du auch 50 Jahre in die Zeit zurückgereist sein. Swakopmund ist wirklich sehenswert!

Sea Breeze Guesthouse

Unser Zimmer im Sea Breeze Guesthouse
Die Zimmer waren sehr ordentlich und schick.

Danach ging es in das Sea Breeze Guesthouse, unsere Unterkunft für diese Nacht. Es war ein modernes Gästehaus in Swakopmund, sehr sauber und mit überaus freundlichen Gastgebern. Es lag im Norden der Stadt nicht weit vom Strand entfernt. Wir waren aber froh einmal die Füße hochlegen zu können und etwas Zeit für uns zu haben, anstatt uns den Strand anzusehen.

Abendessen im Tug Restaurant

Am Abend entschieden wir uns für das Tug Restaurant, um den Tag ausklingen zu lassen. Es lag direkt am Strand und war ein wenig verwinkelt. Andreas reservierte für uns alle einen Tisch und das war auch zu empfehlen, denn scheinbar ist das Restaurant immer sehr gut besucht. Aus diesem Grund war es auch ein wenig unruhig und laut.

Swakopmund - Tug Restaurant
Das Tug Restaurant ist ein schönes, aber auch sehr lautes Restaurant in Swakopmund. Es ist direkt am Strand gelegen.

Das Essen selbst war richtig gut. Die Portionen waren üppig und die Bedienung sehr hilfsbereit. Wir haben uns noch sehr gemütlich unterhalten und den Abend genossen. Ich glaube hier sind mir zum ersten Mal Thomas Essgewohnheiten aufgefallen, an die ich noch heute denken muss.

Denn er genießt wirklich jede Mahlzeit. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so langsam essen konnte, und das meine ich absolut positiv. Ich bin definitiv ein Schnellesser und finde es toll, das jemand sein Essen wirklich mal in Ruhe wahrnimmt. Nach einem guten Jahr geht mir das nicht aus dem Kopf und ich hoffe dies irgendwann auch mal zu erreichen und nicht immer wie ein T-Rex zu schlingen!

Wie jeden Abend erklärte uns Andreas, was am nächsten Tag auf dem Plan stand. Neben unzähligen Kilometern auf unserer geliebten Schotterpiste stand uns eine Katamaranfahrt bevor, um die Küste Namibias und die Tierwelt zu erkunden.

Was wir dort erlebt haben kannst du in unserem nächsten Teil der Reise nachlesen.

4 Comments

  1. Bahr
    Bahr

    Schöne Erinnerungen die ich mit Andreas und Chamäleon 2017 gemacht habe.

    2. Februar 2020
    |Reply
    • Ah, wart ihr auch mit Andreas unterwegs? Das war wirklich gut.

      2. Februar 2020
      |Reply
  2. Oje, die Dünen haben es echt in sich! Aber die Anstrengung lohnt sich. Seid ihr auch in Walvisbay auf Düne 9 geklettert?

    11. Februar 2020
    |Reply
    • Definitiv. In Walvis Bay waren wir zweimal. Das eine Mal hatten wir einen kurzen Stopp gemacht, um uns die Lagune anzusehen. Das andere Mal machten wir einen Ausflug mit einem Katamaran (mehr dazu im nächsten Teil). Deswegen hatten wir leider nicht die Zeit uns die Düne anzusehen. Es wäre sicherlich interessant gewesen. Warst du denn schon auf der Düne?

      12. Februar 2020
      |Reply

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