Letzte Änderung am 5. August 2022 von Thorsten
Die Basilika Sankt Peter, im italienischen San Pietro in Vaticano, ist bei uns in Deutschland besser bekannt als der Petersdom. Er ist eines der wichtigsten Wahrzeichen Roms und gehört zu deinem Pflichtprogramm. Wir haben den Dom besichtigt, als wir 2017 für eine Woche in Rom unterwegs waren. Hier findest du einige Hintergrundinformationen und Tipps zum Petersdom, wenn du ihn besuchen willst.
Neben dem Petersdom ist auch das Kolosseum ein sehr beliebtes Ziel in Rom. Wenn er auch bei dir auf dem Plan steht, dann schau dir doch einfach unseren Beitrag dazu an.
Wissenswertes über den Petersdom
Der Vorgänger des Petersdomes, der von Konstantin dem Großen erbaut wurde, ist über dem Grab des heiligen Petrus errichtet worden. Hier soll Petrus gekreuzigt worden sein und hier stand einst die alte Konstantinische Basilika. Für die katholische Kirche war es also der perfekte Ort für eines ihrer wichtigsten Gebäude.
Was ist der Petersdom eigentlich?
Der Petersdom ist die Grabkirche des Apostels Petrus im Vatikan, sowie die Hauptkirche Roms und der römisch-katholischen Christenheit.
Der Bau des Petersdoms
Weil die Basilika Konstantins Mitte des 15. Jahrhunderts baufällig und einsturzgefährdet war, begann Papst Nikolaus V. die Restaurierung und Erweiterung des Gebäudes. Dies endete jedoch mit dem Tod des Papstes und für gut 50 Jahre wurde es ruhig um die Basilika. Erst Papst Julius II. gab im Jahr 1506 die Erweiterung des Alt-St. Peter in Auftrag, doch durch die marode Baustruktur wurde es zu einem umfangreichen Neubau. So umfangreich, dass es 120 Jahre dauern sollte, bis der Petersdom im Jahr 1626 fertiggestellt und geweiht wurde.
In dieser Zeit haben sich viele Baumeister an diesem Großprojekt versucht, einer der bekanntesten von ihnen war sicherlich Michelangelo. Er orientierte sich an der ursprünglichen Architektur und auf ihn geht die monumentale Hauptkuppel zurück. Obwohl der Bau drei Stilepochen durchlebte (Renaissance, Manierismus und Barock) wirkt der Petersdom heute wie aus einem Guss.
Die Finanzierung des Doms und die Spaltung der Kirche
Der Bau des Petersdoms war natürlich sehr kostspielig. Deshalb verabschiedete Papst Leo X. einen Plenarablass: Sobald der Gläubige der Kirche Geld zahlte, wurde ihm die Strafe seiner Sünden erlassen. Das veranlasste Martin Luther dazu, seine 95 Thesen zu verfassen. Die Finanzierung des Petersdoms war also der Auslöser für die Spaltung der Kirche und den Beginn der Reformation.
Der Glaubensstreit wurde durch die Erfindung des Buchdrucks schnell verbreitet und der Petersdom wurde zum Feindbild der Anhänger Luthers. Dadurch versiegten für die katholische Kirche wichtige Geldquellen nördlich der Alpen und der Bau des Petersdoms kam ins Stocken.
Legenden und Geheimnisse
Hast du den Obelisken auf dem Petersplatz entdeckt? Der Legende nach liegt unter seinem Fuß die Asche Julius Cäsars und in der Spitze ein Teil des Kreuzes Jesus Christus.
Der Petersdom in Zahlen
Insgesamt hat der Petersdom eine Höhe von 133,3 Meter und steht auf einer Grundfläche von 20.139 Quadratmetern. Das Kirchenschiff hat eine Länge von 186,36 Metern. Wie weiter oben erwähnt, wurde er 1626 fertiggestellt. Er bietet insgesamt 20.000 Gläubigen Platz.
Öffnungszeiten für den Petersdom und die Kuppel
Der Petersdom ist an jedem Tag zugänglich. Ausnahmen: Während der Generalaudienzen, der Papstmessen und den Angelusgebeten ist der Petersdom für die Öffentlichkeit geschlossen. Generalaudienzen finden immer mittwochs statt und der Dom ist dann bis ungefähr 12 Uhr nicht zugänglich. Das Angelusgebet finden meistens Sonntag und an Feiertagen statt.
Petersdom Öffnungszeiten
April – September | 07:00 – 19:00 Uhr |
Oktober – März | 07:00 – 18:30 Uhr |
Petersdom Kuppel Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten für die Kuppel des Peterdoms unterscheiden sich leicht von den normalen Öffnungszeiten:
April – September | 08:00 – 18:00 Uhr |
Oktober – März | 08:00 – 17:00 Uhr |
Eintrittspreise und Wartezeiten
Der Eintritt in den Petersdom ist kostenlos. Allerdings musst du mit erheblichen Wartezeiten rechnen, denn der Petersdom ist ganzjährig gut besucht. Vor allem zwischen März und Oktober sowie zur Weihnachtszeit kann stundenlanges Warten nötig sein.
Die Kuppel des Petersdom zu besichtigen, kostet 6 €. Möchtest du dafür den Fahrstuhl benutzen, kostet dich das 8 €.
Wenn du auch das vatikanische Museum besuchst, gibt es einen internen Übergang. Der als Scala del Sacramento genannte Weg ist für gewöhnlich für Besucher geöffnet. Du findest ihn bei der Sixtinischen Kapelle und umgehst so das Anstehen am Petersplatz. Siehe dazu auch weiter unten den Bereich Tipps.
Rundgang
Klassischerweise erreicht man den Petersdom über den Piazza San Pietro, auch bekannt als Petersplatz. Dieser wird von beiden Seiten von Kolonnaden umschlossen und bietet den Pilgern reichlich Platz. Das Problem ist nur, dass es dort wenig Schatten gibt und die Warteschlange recht lang sein kann. Du solltest also unbedingt genügend Wasser dabeihaben.
Das Innere des Petersdoms ist gewaltig. Die innere Länge beträgt stolze 186 Meter, das Querschiff ist gute 137 Meter breit. Jeden Tag besuchen gut 20.000 Menschen die wichtigste katholische Kirche und damit ist sie eines der am meisten besuchten Orte der Welt. Du kannst hier stolze 778 Säulen und 395 Statuen bewundern, unter anderem vom heiligen Petrus. Zudem findest du hier 44 Altäre. Du solltest dir also ausreichend Zeit einplanen, wenn du dich hier umsehen möchtest.
Wusstest du, dass die Kuppel begehbar ist? Wenn du die 551 Stufen geschafft hast, wirst du mit einem tollen Blick in das Innere des Doms belohnt. Außerdem kommst du dort oben auch auf einen Rundgang, von dem du einen großartigen Blick auf den Petersplatz und über Rom selbst hast. Wie oben erwähnt kostet der Aufstieg 6 €, wenn du den Fahrstuhl benutzen möchtest 8 €. Bei Letzterem musst du nur noch die 320 Stufen bis zur Aussichtsplattform schaffen. Übrigens ist die Hauptkuppel das größte freitragende Ziegelgebäude der Welt.
Es gibt auch eine Schatzkammer, die ein Museum beherbergt. Dieses Gebäude wurde erst später, ab 1776, errichtet. Hier findest du sakrale Gegenstände, Statuen und weitere Geschenke von Königen und Herrschern. Das ist nicht nur für Gläubige hochinteressant. Zudem findest du hier die Sakristei.
Unter dem Petersdom
In den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom sind nicht nur insgesamt 23 Päpste bestattet, sondern auch zwei Königinnen: Christina von Schweden und Maria Celmentina Stuart. Die Krypta besteht aus mehreren großen Räumen, die sich über dem Petrusgrab befinden.
Die vatikanische Nekropole ist ein antikes Grabfeld und geht auf die Römerzeit zurück. Experten glauben, dass hier der Apostel Petrus bestattet ist. Wenn du in die Nekropole besuchen möchtest, brauchst du eine Genehmigung, die vorher schriftlich eingeholt werden muss. Denn pro Tag darf nur eine bestimmte Menge an Besuchern dort hinunter. Weitere Informationen dazu findest du hier.
Petersplatz
Der Petersplatz hat eine Breite von 240 Metern und wird von Kolonnaden eingerahmt. Diese wurden so geplant, dass sie die Gläubigen umarmen sollen. In der Mitte findest du den vatikanischen Obelisken. Nördlich und südlich von ihm wirst du jeweils eine Platte mit der Inschrift “Centro del Colonnato” am Boden finden. Stell dich mal darauf und betrachte die Säulenreihen. Aus den zwei Reihen wird dann nur noch eine. Oberhalb der Kolonnaden findest du 140 Statuen von Heiligen.
Kleidung
Achte darauf, dass du geeignete Kleidung trägst, denn der Petersdom ist ein heiliger Ort. Das bedeutet, dass du Schultern und Knie bedeckt hast. Das gilt auch für Frauen, denn es werden keine Ausnahmen gemacht. Männer dürfen keine Kopfbedeckung tragen!
Es stehen Mitarbeiter des Vatikans am Eingang des Petersdoms und sie werden dich nicht hereinlassen, wenn du nicht angemessen angezogen bist.
Der Papst
Wenn du eine Generalaudienz mit tausenden anderen Menschen miterleben möchtest, dann musst du mittwochs um 9:30 Uhr auf dem Petersplatz sein. Vorausgesetzt, der Papst ist in Rom. Bei schlechtem Wetter findet sie in der Audienzhalle Paolo VI. statt.
Zum Einlass ist eine kostenlose Eintrittskarte notwendig. Diese kannst du beim deutschen Pilgerbüro oder bei der Präfektur des päpstlichen Hauses etwa 100 Tage im Voraus bestellen. Weitere Informationen findest du hier.
Angeberwissen
Beim Bau des Petersdoms wollten die Päpste unbedingt, dass die Kuppel des Doms die des heidnischen Pantheons übertreffen sollte. Dass sie 1,40 Meter kleiner im Durchmesser ist, zeigt jedoch, dass die Römer Jahrhunderte vorher die besseren Ingenieure waren.
Tipps
Der beste Zugang zum Petersdom bietet sich über das Vatikanische Museum, denn dort gibt es einen Gruppenausgang. Sobald du diesen nutzt, landest du ohne Umwege im Petersdom. Damit sparst du dir zum einen den Rückweg vom Museum zum Petersplatz und zum anderen das erneute Anstehen. Siehe dazu auch unsere “3 Geheimtipps, um in Rom Zeit & Geld zu sparen“.
Fazit
Auch wenn du nicht sehr gläubig bist, lohnt sich ein Besuch im Petersdom, denn er ist architektonisch ein sehr interessantes und gewaltiges Gebäude. Einmal selbst auf dem Petersplatz zu stehen, das gewaltige Kirchenschiff zu besichtigen und in gewisser Weise auch der Protz der Kirche zu bestaunen hat etwas Ehrfürchtiges.