Letzte Änderung am 23. Juli 2022 von Thorsten
In diesem Teil unseres Mexiko Reiseberichtes geht es vor allem um Kultur und Spaß. Denn wir besuchten die alten Maya-Stätten von Tulum und Cobá. Die Maya errichteten beeindruckende Städte und jede, die wir besuchten, hatte ihren ganz eigenen Charme. Außerdem gab es vor den Besichtigungen noch verschiedene Abenteuer im Dschungel zu bestehen.
Hier findest du den ersten Teil des Reiseberichtes, falls du ihn verpasst haben solltest.
Hinweis: Dieser Beitrag ist nicht finanziert. Wir bekommen kein Geld vom Veranstalter und auch nicht von den einzelnen Unterkünften, falls erwähnt. Alles in diesem Beitrag sind unsere persönlichen Erfahrungen und wir erwähnen Restaurants und Unterkünfte, um dir Tipps für deine eigene Reiseplanung zu liefern, aber nicht um Geld zu verdienen. Es war eine privat finanzierte Reise, die wir uns selber ausgesucht haben.
Ausflug nach Tulum
Der nächste Tag begann wieder früh, diesmal mussten wir aber auch zeitig los. Denn um acht Uhr wurden wir an unserem Hotel für unsere erste Tour abgeholt. Deshalb ging der Wecker schon um 6:20, immerhin mussten wir ja vorher frühstücken.
Bei gutem Wetter kam der Bus pünktlich und zunächst einmal ging es zur Zentrale vom Touranbieter Alltournatives, um dort in einen größeren Bus umzusteigen. Von hieraus begann unsere Reise nach Tulum, wobei wir auf dem Weg noch weitere Gäste von unterschiedlichen Hotels einsammelten. Zwischenzeitlich fing es richtig stark zu regnen an und wir machten uns schon Sorgen, wie der Tag sich entwickeln würde.
Ein Maya Ritual im Dschungel
Unser erster Halt war ein Dschungelcamp. Davon gibt es einige in Mexiko. Hier werden verschiedene Aktivitäten angeboten wie das Schnorcheln in einer Cenote oder du kannst mit einem Quad durch den Dschungel rasen. Jedes Camp hat seine eigene Kombination aus Aktivitäten und es macht unheimlich viel Spaß.
Hinweis: Leider kannst du keine normale Kamera auf solchen Aktivitäten mitnehmen und mit der GoPro gab es keine schönen Fotos. Deswegen verwendeten wir für diese Teile des Berichtes Bilder von anderen Orten, die wir an diesem Tag besucht hatten.
Nach der Begrüßung mussten wir uns dann umziehen. Wir zogen unsere Schwimmsachen an und bekamen jeder ein Handtuch. Der ganze andere Kram wurde in einem Schließfach verstaut. So konnte es dann losgehen.
Tipp: Willst du mit einer GoPro filmen und fotografieren? Meistens erlaubt der Veranstalter nur Halterungen, die direkt am Körper befestigt werden. Dazu zählt beispielsweise ein Stirn- oder Brustgurt, aber kein Selfistick. Da du keine Tasche oder Rucksack mitnehmen darfst, solltest du auch darauf achten das der Akku vollgeladen und die Speicherkarte leer ist. Ich hatte zufälligerweise ein Stirngurt für die GoPro dabei und war damit der einzige, der seine Kamera mitnehmen durfte!
Als Erstes durften wir einem Maya Ritual beiwohnen, das von einem Schamanen vollzogen wurde. Anders als erwartet hatte er normale Arbeitskleidung an. In alter Sprache vollzog er sein Ritual, wobei er Holz verbrannte und uns mit dem Rauch weihte. Zunächst mag das Ganze etwas kitschig wirken, aber es soll sich tatsächlich um echte Rituale handeln, die die Mayas früher vollzogen haben.
Der Schamane arbeitet natürlich für den Anbieter, ist aber ein Ureinwohner aus der Region, genauso wie die Fotografen, die unsere Gruppe begleiteten. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, das den Ureinwohnern eine Arbeit und ein Einkommen ermöglicht. Grundsätzlich ein guter Gedanke.
Leider waren die Preise der Fotos für unseren Geschmack doch sehr hoch. Meistens lagen sie bei 60 bis 70 Dollar und waren nicht immer schön. Deswegen haben wir es bei einem Trinkgeld belassen.
Der nächste Halt war eine Cenote. Eine was?
Als Nächstes bekamen wir Schwimmwesten an, denn unsere erste Cenote stand auf dem Plan. Für die Maya waren es heilige Quellen, die in die Unterwelt führten. Dort war der Sitz ihrer Götter und sie nutzen dies Orte als religiöse Opferstätten.
Cenoten sind unterirdische Höhlen, die durch die Auflösung von Kalkstein entstehen. Es entstehen Höhlen und unterirdische Flussläufe, in denen sich das Regenwasser sammelt. Sie dienen in der jeweiligen Region nicht selten als Trinkwasserquelle.
Abseilen in eine Cenote
In einigen Cenoten kannst du dich abseilen. Dann ist um die Höhlenöffnung im Boden eine Holzkonstruktion gebaut. Du trägst ein Klettergeschirr und wirst mit dem Karabiner an einem Seil befestigt. Es folgt eine kurze Einweisung, wie du dich abseilen kannst. Unten in der Cenote wartet ein Mitarbeiter, der dich absichert.
Wie erwähnt sind die Cenoten Wasserquellen, deswegen ist es wichtig, das du vorher kein Sonnen- oder Insektenschutz aufträgst. Das bedeutet aber auch, dass du ohne Schutz durch den Dschungel läufst. Das finden die Moskitos prima.
Mit Angst vor Höhe und Wasser war das nicht ganz einfach für mich. Doch wie so oft im Leben machte ich mir im Vorfeld unnötige Gedanken und Stress, denn eigentlich war das überhaupt kein Problem und hat sogar Spaß gemacht. Du solltest es also ruhig probieren, wenn du die Gelegenheit dazu hast. Bei unserem Veranstalter stand die Sicherheit im Vordergrund und wir fühlten uns sicher und gut eingewiesen.
Unten wartete schon ein Fotograf, um mit uns Touristenbilder zu machen, dann schwammen wir auch schon wieder Richtung Ausgang. In dieser Höhle zu schwimmen ist schon etwas Besonderes. Denn das Licht kommt nur durch die Öffnungen in der Decke und taucht diese Höhlen in eine besondere Stimmung.
Ab gehts mit der Zipline
Nächster Halt: Zipline! Zipline? Im Prinzip sind es zwei Drahtseile, an die du gehängt wirst. Das Ziel liegt etwas tiefer als dein Startpunkt und du hängst dich einfach in die Seile und rast los. Die Distanz ist meistens ein paar hundert Meter lang, sodass du einige Sekunden unterwegs bist.
Wieder sind wir beim Thema Höhenangst. Wobei der Aufstieg tatsächlich wenig Probleme machte. Alles um uns herum war Dschungel, überall war es grün und wir hatten wenig Orientierungspunkte wegen der Höhe. Oben angekommen fuhren die ersten Gäste schon mit der Leine los. Da wurde mir schon mulmig. Ich überlegte kurz einen Rückzieher zu machen, traute mich dann aber doch. Eine gute Entscheidung, denn es hat richtig Spaß gemacht.
Da du an zwei separaten Seilen hängst, kann dir eigentlich nichts passieren. Selbst wenn ein Seil reißen sollte hast du immer noch das zweite Seil, dass dich trägt. Du solltest nur darauf achten das alles in einem guten Zustand ist.
Und weil es so schön war, wiederholte sich das Ganze noch dreimal, wobei die Letzte Zipline in einer Cenote endete. Du fährst also in eine dunkle Höhle und wirst dann vom Wasser gebremst.
Schnorcheln durch eine Cenote
Danach zogen wir unsere Schnorchel an und konnten mit unserer Guide eine andere Cenote erkunden. Sie schwamm voraus und leuchtete uns den Weg, denn in einer Höhle gibt es wenig Licht. Sehr interessant.
Das Abenteuer endete mit der letzten und größten Zipline und nachdem wir diese auch überstanden hatten, ging es zum Essen im Camp.
Neben Nachos und Dip gab es dann drei Gänge, die allesamt sehr gut waren. Es begann mit einer Suppe, zum Hauptgang gab es Hähnchenbrust und den Abschluss bildete mexikanisches Gebäck.
Die Maya-Stätte in Tulum
Nach dem Dschungel ging es dann zur Mayastätte in Tulum. Hierbei handelt es sich um eine sehr schöne und recht weitläufige Tempelanlage, die wir dann bei gutem Wetter erkunden konnten. Es war nicht immer einfach Fotos zu schießen, ohne andere Touristen auf dem Bild zu haben, doch durch Geduld und der Suche nach ungewöhnlichen Standpunkten hatte auch das ganz gut geklappt.
Wissenswertes über Tulum
Tulum erinnert ein wenig an eine Festung und das bedeutet auch der Name. Die Anlage liegt direkt an der Karibikküste und wird zum Landesinneren von einer Mauer und Wachtürmen umgeben. Es gibt mehrere Tempel in der Anlage. Außerdem wurde hier der Sternenhimmel beobachtet.
Gegründet wurde Tulum vermutlich um 1200 n. Ch. und entwickelte sich durch seine günstige Lage zu einer der wichtigsten Städte in Yucatán. Die Stadt war noch bei der Ankunft der Spanier ein religiöses Zentrum.
Zurück im Hotel hatten wir uns das Abendessen wirklich verdient. Es war amerikanischer Abend am Buffet, doch irgendwie vermissten wir das amerikanische. Klar, wir konnten uns Burger selber bauen, aber es gab keine Spare Ribs, keine Chicken Wings, kein Mac-and-Cheese. Wie immer war es ok.
Danach ging es recht schnell ins Reich der Träume, denn der Tag hat doch ganz schön geschlaucht.
Zwei Tage faul sein
Die nächsten beiden Tage hatten wir nichts auf dem Programm. Wir haben die Zeit am Strand genossen und einfach mal unsere Batterien aufgeladen. Auch das muss im Urlaub mal sein.
Erwähnenswert war der Besuch im Maya-Restaurant, das sehr lecker war. Leider waren die Portionen etwas klein. Trotzdem war es ein schöner Abend.
Der nächste Tag verbrachten wir ein wenig in der Stadt, damit wir wenigstens etwas Bewegung bekamen. Wir waren in einigen Geschäften für Souvenirs unterwegs, aber wir fanden für uns wenig Schönes. Am Abend gab es im Hotel ein mexikanisches Buffet. Da war das Essen zum ersten Mal richtig gut.
Es ging danach recht zeitnah auf das Zimmer, denn der nächste Tag begann wieder sehr früh.
Auf Expedition durch Cobá
An diesem Tag stand wieder die Kombination aus Dschungelaktivität und Kultur auf dem Programm. Wir wurden wieder um acht Uhr vom Hotel abgeholt und machten uns auf den Weg zu den anderen Hotels und dann in den Dschungel. Solche Touren sind wirklich gut organisiert.
Ein weiteres Dschungelabenteuer
Nachdem wir geparkt hatten, zogen wir uns um. Wir bekamen Schwimmwesten und fuhren dann mit dem Kanu auf die andere Seite eines Sees. Wenn du so etwas noch nie gemacht, wird es vermutlich etwas wackelig werden. Wichtig ist hier ruhig zu bleiben und hektische Bewegungen zu vermeiden.
Wieder unterwegs mit der Zipline
Nachdem wir das trocken überstanden hatten, ging es zur Zipline. Aus unserem Ausflug nach Tulum wussten wir schon was auf uns zukommt und freuten uns darauf. Über den See waren an zwei Stellen die Seile gespannt und wir brausten los. Wir waren immer mit kleinen Gruppen unterwegs und so hatten wir nie lange Wartezeiten.
Danach überquerten wir den ein See weiteres Mal, diesmal aber über eine wackelige Hängebrücke. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir dann die Cenote, in die wir uns wieder abseilen durften.
Die abenteuerliche Cenote
Hätte ich das ein paar Tage vorher nicht schon an der kleinen Cenote üben können wäre ich vermutlich nicht runter. Immerhin ging es 18 Meter abwärts und diesmal war die Höhle komplett offen. Du lässt dich also aus eigener Kraft mit dem Seil in die Cenote ab und hängst dann vielleicht 16 Meter frei in der Luft, links und rechts ist nichts. Du schaust dich in Ruhe um und fühlst dich wie Indiana Jones, der gerade auf Schatzsuche ist. Und so war es irre cool und eine sehr schöne Erfahrung. Unten angekommen saßen wir dann in Schwimmreifen und haben gewartet, bis alle angekommen waren.
Tipp: Wenn du so etwas unternimmst, solltest du ganz locker bleiben. Achte darauf, dass du eine gute Einweisung bekommst und dich sicher fühlst. Auch sollte das Gurtzeug, der Karabiner und alles was du brauchst in einem guten Zustand zu sein. Unten wartet in der Regel ein Mitarbeiter, der dein Seil sichert. So kannst du nicht abstürzen!
Danach schwammen wir ein wenig durch die Cenote, bis es über eine Strickleiter wieder hochging. Die Alternative wäre ein Seillift gewesen, wo du festgebunden wirst und von Mitarbeitern hochgezogen wirst. Aber ich wollte mich der Herausforderung mit der Leiter stellen. Genau wie Steffi, die am Ende ganz schön kämpfen musste, bin ich gut oben angekommen.
Mittagessen und weiter
Danach ging es zum Essen. Die Einheimischen haben für uns gekocht und als Buffet aufgebaut. Alles, was wir probierten schmeckte, sehr gut und es war genug da um satt zu werden.
Endlich konnten wir aus den nassen Klamotten raus und wir fuhren zur Tempelanlage in Cobá. Dort angekommen hörten wir schon den Donner in der Ferne und die Sorge stieg in einen Regen zu geraten. Doch, obwohl wir den Regenschirm eingepackt haben, ließen wir ihn im Bus zurück. Das sollte sich rächen.
Das Dschungelkönigreich Cobá
Die Tempelanlage selbst war wunderschön. Mitten im Dschungel gelegen wirkte es wie ein vergessenes Königreich. Manchmal siehst du nur einen Steinhaufen, manchmal waren die Gebäude und Pyramiden recht gut rekonstruiert. Sie wirkte durch die dichte Vegetation völlig anders als die Anlage in Tulum.
Wissenswertes über Cobá
Erbaut wurde die Anlage zwischen 600 – 900 n. Chr. und war eine der größten Mayastädte in Yucatan. Sie wurde aber schon aufgegeben bevor die Spanier nach Mexiko kamen. Die Gründe hierfür sind bisher noch nicht bekannt. Der Siedlungsbereich umfasste circa 70 km², allerdings bauten die Maya ihre Städte nicht so dicht besiedelt wie wir es heute kennen. Das Zentrum in Cobá war noch recht dicht bebaut und dünnte sich zur Stadtgrenze immer weiter aus.
In Cobá findest du auch 20 Sacbeob (Weißer Weg). Das sind Straßen der Maya, die stark aufgeschüttet wurden und zum Beispiel mit Kalk bedeckt waren. Sie verbanden wichtige Gebäude innerhalb einer Anlage oder auch ganze Städte. So führt eine dieser Straßen gute 100 km bis nach Chichén Itzá.
Während unseres Spaziergangs durch die Anlage fing es dann an zu regnen. Und zwar heftig. Aber uns blieb nicht viel übrig und wir gingen weiter. Gut, das der Regenschirm im Bus lag!
Die Bezwingung von El Castillo
Der Höhepunkt war dann der 42 Meter hohe Haupttempel, der eine bedrohliche, 120 stufige Treppe hatte. Die Pyramide ist auch als El Castillo bekannt. Und sie war verdammt steil. Wie immer war ich am Anfang viel zu schnell unterwegs, um dann kurz vor dem Ende eine Pause einzulegen. Oben angekommen war die Pause dann noch ausgedehnter.
Doch der Ausblick entlohnte für die Mühen. Und der Regen hörte endlich auf. Da wir recht spät unterwegs waren versiegte dann auch der Touristenstrom und gegen Ende hatte ich die Pyramide fast für mich alleine. Eine gute Gelegenheit für Fotos.
Tipp: Unterschätze diese Treppe nicht. Die Stufen sind unterschiedlich hoch und du musst teilweise große Schritte machen. Zudem ist sie wirklich sehr steil und kostet einiges an Kraft. Bei Regen solltest du besonders aufpassen! Als ich absteigen wollte, rutschte ich auf den glatten Steinen aus und landete auf meinem Hintern und meinem Ellenbogen. Das hat schon verdammt gut geblutet. Es hätte aber auch ganz anders enden können!
Feierabend
Danach ging es mit einem Fahrrad-Taxi zurück zum Eingang und von dort mit dem Bus zum Hotel. Wir haben uns dann kurz fertig gemacht und geduscht, um dann zum Abendessen zu gehen.
Danach waren wir so am Ende, das es direkt ins Bett ging. Wieder einmal.
Quellen: Wikipedia